BEWEGUNG MACHT MEHR SPAß ALS KEINE BEWEGUNG | Kunst und Technik
Wie lerne ich tanzen wie ein Derwisch?
ein Sufiworkshop für fröhliche Gliederpuppen
wir bauen eine mechanische Tanzgruppe
ein Kooperationsprojekt der Klasse VZ13,
Humanistische Fachschule für Sozialpädagogik | Berlin
ein Kunst & Technik-Projekt
von Christian Bilger und Julia Ziegler
22. - 26. September 2014
Sich drehen bis zum Umfallen – und dann eben doch nicht umfallen. Wer kann das?
Die Bewegung um die eigene Achse ist ein uraltes Kinderspiel. Sei es der tanzende Kreisel, oder auch das Kind selbst, das allein oder Hand in Hand mit einem anderen die eigene Grenze auslotet, das einen Hang herunterkullert....diese Bewegung gibt es als künstlerische Geste, im klassischen Tanz wie im modernen, und beim Eiskunstlauf geht es dabei noch radikaler zu... und sie ist Bestandteil einer religiösen Zeremonie, der Meditation der Derwische im Sufismus, die dadurch kosmische Kreisläufe darstellen.
Sie kann Ausdruck von Übermut und Lebensfreude sein, aber auch ein Symbol für Verwirrung und Verlorenheit. Lust und Angst liegen nah beieinander.
Die Menschen haben das Karussell erfunden, um das Vergnügen des Schwindels und der Orientierungslosigkeit in Sicherheit zu genießen.
In der Mechanik hat das "Sich-um-sich-selbst-Drehen" meist einen praktischen Zweck: ein Rad rollt, eine Angelschnur wird aufgewickelt, ein Dampfrad wird angetrieben, eine Schiffschraube treibt an, ein Bohrer bohrt.
Die Kraft, die die Drehbewegung begleitet, die Fliehkraft ist das, was uns dabei begeistert.
Sie widersetzt sich der uns zu Boden ziehenden Erdenschwere, sie hebt die Röcke, lässt unsere Arme schweben, die Haare fliegen, die Stühlchen an den Ketten wagrecht in der Luft stehen. Tanzende müssen sich aneinander festhalten, um nicht auseinander gezogen zu werden. Dieser Sog ist lustvoll und hübsch anzusehen. Wir bauen eine Tanztruppe. Jede Schüler_In baut sich selbst. Wir werden dabei über Sinn und Unsinn unserer verschiedenen täglichen Kreis- und Drehbewegungen nachdenken, über Wiederholungen und Veränderungen, im Praktischen und im übertragenen Sinn. Was heißt das, wenn sich jemand nur um sich selber dreht? Warum wird die Zahnpasta herumgestrudelt, bevor sie im Ausguss verschwindet, nachdem wir das Wasser abgedreht haben? Die Schüler_Innen lernen Beispiele aus der Kunst kennen, deren Sinn man ja auch hinterfragen kann, Geschichten aus dem Sufismus regen zum Nachdenken und Lachen an.
Wie lerne ich tanzen wie ein Derwisch?
ein Sufiworkshop für fröhliche Gliederpuppen
wir bauen eine mechanische Tanzgruppe
ein Kooperationsprojekt der Klasse VZ13,
Humanistische Fachschule für Sozialpädagogik | Berlin
ein Kunst & Technik-Projekt
von Christian Bilger und Julia Ziegler
22. - 26. September 2014
mechanische derwische from Christian Bilger on Vimeo.
Sich drehen bis zum Umfallen – und dann eben doch nicht umfallen. Wer kann das?
Die Bewegung um die eigene Achse ist ein uraltes Kinderspiel. Sei es der tanzende Kreisel, oder auch das Kind selbst, das allein oder Hand in Hand mit einem anderen die eigene Grenze auslotet, das einen Hang herunterkullert....diese Bewegung gibt es als künstlerische Geste, im klassischen Tanz wie im modernen, und beim Eiskunstlauf geht es dabei noch radikaler zu... und sie ist Bestandteil einer religiösen Zeremonie, der Meditation der Derwische im Sufismus, die dadurch kosmische Kreisläufe darstellen.
Sie kann Ausdruck von Übermut und Lebensfreude sein, aber auch ein Symbol für Verwirrung und Verlorenheit. Lust und Angst liegen nah beieinander.
Die Menschen haben das Karussell erfunden, um das Vergnügen des Schwindels und der Orientierungslosigkeit in Sicherheit zu genießen.
In der Mechanik hat das "Sich-um-sich-selbst-Drehen" meist einen praktischen Zweck: ein Rad rollt, eine Angelschnur wird aufgewickelt, ein Dampfrad wird angetrieben, eine Schiffschraube treibt an, ein Bohrer bohrt.
Die Kraft, die die Drehbewegung begleitet, die Fliehkraft ist das, was uns dabei begeistert.
Sie widersetzt sich der uns zu Boden ziehenden Erdenschwere, sie hebt die Röcke, lässt unsere Arme schweben, die Haare fliegen, die Stühlchen an den Ketten wagrecht in der Luft stehen. Tanzende müssen sich aneinander festhalten, um nicht auseinander gezogen zu werden. Dieser Sog ist lustvoll und hübsch anzusehen. Wir bauen eine Tanztruppe. Jede Schüler_In baut sich selbst. Wir werden dabei über Sinn und Unsinn unserer verschiedenen täglichen Kreis- und Drehbewegungen nachdenken, über Wiederholungen und Veränderungen, im Praktischen und im übertragenen Sinn. Was heißt das, wenn sich jemand nur um sich selber dreht? Warum wird die Zahnpasta herumgestrudelt, bevor sie im Ausguss verschwindet, nachdem wir das Wasser abgedreht haben? Die Schüler_Innen lernen Beispiele aus der Kunst kennen, deren Sinn man ja auch hinterfragen kann, Geschichten aus dem Sufismus regen zum Nachdenken und Lachen an.